Phytotherapie: Pflanzen in der Heilkunde

Schon im alten Ägypten wussten die Menschen um die Heilkraft von Pflanzen. Unsere Großeltern haben noch gewusst wie Kamille und Salbei aus dem Garten anzuwenden oder wo Baldrian und Arnika zu finden sind. Inzwischen feiern Heilpflanzen ihr Comeback und werden fast flächendeckend in handelsüblichen Präparaten in kontrollierter und erprobter Zusammensetzung angeboten.

Blueten der Wilden Karde

Im Gegensatz zu den Monosubstanzpräparaten der modernen Medizin mit isolierten oder synthetisierten Reinsubstanzen beruht die Wirkung der Heilpflanzen auf dem Zusammenspiel all ihrer Inhaltsstoffe. Jede Pflanze besteht aus einer Vielzahl von Stoffen, beispielsweise ätherischen Ölen, Bitterstoffen oder Flavonoiden. Die Darreichungsform von Heilpflanzen reicht von der klassischen Teezubereitung über alkoholische oder ölige Auszüge bis hin zu Aufgüssen für die äußere Anwendung.

Eine besondere Therapieform konzentriert sich auf das neue Leben, auf Knospen und junge Pflanzentriebe. Die Gemmotherapie macht sich dabei die in diesen Pflanzenteilen vorhandenen embryonalen, wachsenden Kräfte insbesondere der Bäume zu Nutze.

Knospen von Flieder, Magnolie und Laerche
Blüten des giftigen Aconit (Eisenhut)

Eine ganze Reihe von Heilpflanzen wurde mittlerweile wissenschaftlich untersucht und ihre Wirksamkeit ist breit anerkannt. Phytopharmaka, also die Arzneimittel aus Pflanzen, besitzen ein breites therapeutisches Spektrum und Wirkprofil und sind korrekt angewendet weitgehend frei von Nebenwirkungen; oft haben sie weniger Nebenwirkungen als synthetisch hergestellte Arzneimittel. Gleichwohl sind sie nicht vorbehaltlos zur Selbstmedikation geeignet – und dies nicht nur, weil es einige tödlich giftige Pflanzen gibt.